Playmobil ist eine der bekanntesten Spielzeugmarken weltweit und erfreut sich großer Beliebtheit bei Kindern und Sammlern. Hier habe ich einige interessante Fakten zu Playmobil zusammengestellt:
Beliebtheit von Playmobil in Deutschland: Wie viele Kinder spielen damit?
Etwa 70% aller Kinder in Deutschland spielen laut Statista im Laufe ihrer Kindheit mit Playmobil-Spielzeug.
Playmobil und die Geschichte des Bierkastens im Bauarbeiter-Set
„Schon meine fünfte Flasche heute“, meinte der gelbe Bauarbeiter. Der grüne Bauarbeiter entgegnete gelassen: „Macht nichts.“
Horst Brandstätter sagte, dass Maurer „heute schon auch noch ihre Flasche Bier“ trinken.
Im Jahr 1975 wurde das erste Playmobil Bauarbeiter Set mit Bierkiste veröffentlicht. Es trägt die Produktnummer 3312-A und zeigt einen Hochbauarbeiter mit einem Bierkasten.
Ein weiteres Set mit Bierkisten wurde später unter der Produktnummer 3400 veröffentlicht. Das Set enthält sieben Bauarbeiter und sogar Bierkisten von der Marke Löwenbräu, die lizenziert wurden.
Trotzdem wurde der Plastik-Bierkasten aus dem Bauarbeiter-Set entfernt. Der Grund dafür ist, dass das Trinken von Bier während der Arbeit nicht mehr den heutigen Standards für Arbeitssicherheit entspricht. Das Nachspielen dieser Szene könnte dazu führen, dass Kinder denken, regelmäßiger Alkoholkonsum, auch während der Arbeit, sei normal.
Nachhaltigkeit bei Playmobil: Ersatzteile als Rettung für kaputte Figuren
Wenn Kinder mit Playmobil spielen, kann es schnell passieren, dass etwas kaputt geht oder Kleinteile verloren gehen. Bei Playmobil bedeutet dies jedoch nicht, dass die Figuren unbrauchbar sind.
Stattdessen können für die meisten Sets und Figuren Ersatzteile erworben werden.
Diese Praxis ist nicht nur für Eltern und Kinder praktisch, sondern auch im Sinne der Nachhaltigkeit. So kann das Spielzeug auch länger genutzt werden und muss nicht sofort entsorgt werden.
Playmobil bietet auf seiner offiziellen Website eine Ersatzteilbestellung an. Kunden können dort gezielt nach den benötigten Ersatzteilen suchen und diese bestellen.
Auf diese Weise können Playmobil-Sets auch nachhaltig repariert und weiterhin genutzt werden.
Wer hat die größte Playmobil-Sammlung der Welt?
„Ich bin ein Zwecksammler“, erklärt Playmobil-Enthusiast Oliver Schaffer. „Das bedeutet, dass ich nicht sammle, um zu besitzen, sondern für Ausstellungen.“ Mit über 300.000 Playmobil-Figuren besitzt er die größte Sammlung der Welt, die er bei Ausstellungen präsentiert.
Im Jahr 2022 besuchten wir eine der Ausstellungen im Maximilianpark in Hamm. Es war beeindruckend zu sehen, was dort alles mit Playmobil aufgebaut wurde. Besonders für Playmobil-Fans und Kinder ist es ein unvergessliches Erlebnis.
Meine persönliche Playmorama-Sammlung umfasst auch eine vierstellige Anzahl an Figuren. Die meisten davon sind selbst zusammengestellte Figuren.
Playmobil und der Tierschutz: Der Fall des Tanzbären im Mittelalter-Programm
Obwohl im Mittelalter Tanzbären oft öffentlich zur Schau gestellt wurden, wurde ein Tanzbär aus dem Mittelalter-Programm genommen, nachdem Tierschützer protestiert hatten. Sets, die einen Tanzbären enthielten, waren unter anderem der „Tanzbär mit Bärenführer“ (Produktnr.: 3567-A, Veröffentlichungsjahr: 1981) und das Set „Fahrendes Volk / Tanzbär“ (Produktnr.: 3632-A, Veröffentlichungsjahr: 1994).
Kontroverse um Playmobil-Piratensets in den USA
Im Jahr 2015 protestierten Kunden in den USA gegen ein Piratenset von Playmobil, das einen schwarzen Seeräuber mit einem Sklavenkragen enthielt. Der Ring soll laut Anleitung um den Hals eines dunkelhäutigen Seeräubers befestigt werden und wird von einigen als Sklavenkragen interpretiert.
Dies führte zu Protesten und Kritik, da der Ring eine schmerzhafte Erinnerung an das grausame Kapitel der Sklaverei in der Geschichte der USA darstellt. Das umstrittene Set ist das Playmobil Piraten Schiff 5135.
Playmobil-Stadion“: Heimat der SpVgg Greuther Fürth von 1997 bis 2010
Das Playmobil-Stadion war von 1997 bis 2010 die Heimat der SpVgg Greuther Fürth. In einem Streit um den Namen der Spielstätte zwischen dem Verein und dem Grundstückseigentümer Conny Brandstätter, dem Sohn des Playmobil-Gründers, kam es vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth zu keiner Einigung. Fakt ist: Der Verein berief sich auf einen ausgelaufenen Sponsoringvertrag, während Brandstätter die Namensrechte für sich beanspruchte.
Das Playmobil-Magazin: Comics, Bastelanleitungen und Figuren für junge Fans
Das Playmobil-Magazin, herausgebracht von der Blue Ocean Entertainment AG seit 2011, ist bei jungen Playmobil-Fans beliebt. Neben Comics enthält das Magazin auch Rätsel, Bastelanleitungen, Fakten über neue Playmobil Themen und Poster.
Doch das ist noch nicht alles: Interviews mit Playmobil-Designern und Tipps zur Pflege der Spielzeugfiguren runden das Angebot ab. Zusätzlich gibt es immer wieder Sonderausgaben zu bestimmten Themen, wie Playmobil-Filmproduktionen oder besonderen Jubiläen des Unternehmens.
Je nach Ausgabe ist eine beigelegte Playmobilfigur enthalten, die entweder eine bekannte Figur oder eine exklusive Sonderedition sein kann. Das Magazin wird in mehreren Sprachen veröffentlicht und ist in vielen Ländern erhältlich, darunter Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, Spanien und Großbritannien.
Es gibt eine Ausgabe für Jungen und eine für Mädchen. Das Playmobil-Magazin richtet sich an Kinder im Alter zwischen 5 und 12 Jahren und erscheint 8 mal jährlich in einer Auflage von über 150.000 Exemplaren. Es ist sowohl im Einzelhandel als auch im Abonnement erhältlich.
Playmobil schenkt Horst Seehofer Mini-Angela Merkel
Im Jahr 2012 besuchte der damalige Ministerpräsident Horst Seehofer die Firma Playmobil im mittelfränkischen Zirndorf im Rahmen seiner Franken-Tour.
Während seines Besuchs erhielt er als Geschenk eine Playmobilfigur, die Bundeskanzlerin Angela Merkel darstellt. Seehofer äußerte sich begeistert über das Geschenk und kündigte an, die Figur auf seiner Eisenbahn-Anlage zu stationieren.
Der Besuch von Horst Seehofer zeigte erneut, welch hohen Stellenwert das Unternehmen Playmobil in der Region hat und welch positive Ausstrahlung es auf die Menschen hat.
Playmobil-Figuren in der Varusschlacht: Einsatz für die Sendung mit der Maus
Im Jahr 2005 schuf der Filmemacher Armin Maiwald für die Sendung mit der Maus eine Nachstellung der Varusschlacht mit 16.000 speziell für diesen Zweck produzierten Playmobilfiguren.
Diese Figuren fanden später im Jahr 2009 Verwendung in der Ausstellung „Imperium Konflikt Mythos. 2000 Jahre Varusschlacht“ im LWL-Römermuseum in Haltern.
In der Ausstellung sind die römischen Legionäre auf einer Fläche von rund 220 Metern dauerhaft ausgestellt.
Die Verwendung von Playmobilfiguren in der Nachstellung von historischen Ereignissen und in Museen ist ein Beispiel für die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten der Spielzeugfiguren in verschiedenen Kontexten.
Warum sind Playmobil-Figuren ohne Ohren gestaltet?
Die Playmobil-Figuren sind bewusst ohne Ohren gestaltet, um der Wahrnehmungsweise von Kindern zu entsprechen.
Der Erfinder Hans Beck gestaltete den Kopf der Figuren bewusst groß und kugelig, da Kinder Köpfe oft als hervorstechendstes Körpermerkmal beim Zeichnen von Personen wahrnehmen.
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Ohren würden aufgrund ihrer Größe und Position auf dem Kopf möglicherweise von Kindern als störend empfunden und die Identifikation mit der Figur erschweren. So sollen die Figuren die kindliche Fantasie anregen und zu vielfältigen Rollenspielen anregen.
Mr. Spock ist die erste Playmobil-Figur mit Ohren
Aber auch das ist nicht mehr ganz richtig. Es gibt seit 2021 eine Playmobil-Figur von Mr. Spock, die von Playmobil mit der offiziellen Star Trek-Lizenz zusammen mit dem „Raumschiff Enterprise“ veröffentlicht wurde. Somit ist dies die erste Playmobil-Figur mit Ohren, die von Playmobil produziert wurde.
Die Herstellung von Playmobil-Figuren: Spritzgussverfahren und Zusammenbau
Die Playmobil-Figuren und Gegenstände werden industriell hergestellt und sind Massenware. Sie haben ihren Ursprung im klassischen Kinderspielzeug wie Zinnsoldaten und sind als Aufstellfiguren konzipiert.
Ein paar Fakten zur Herstellung: Zur Produktion wird ein Kunststoff namens Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat (ABS) verwendet, der aufgrund seiner Stabilität und Beständigkeit beliebt ist. Eine menschliche Playmobil-Figur besteht aus einem Kopf, einer Perücke, zwei Armen, einem Rumpf mit Innenteil und einem Beinpaar, die in großen Serien mit Spritzgussmaschinen hergestellt werden.
Nach der Produktion werden die Einzelteile in der richtigen Reihenfolge zusammengesetzt und durch einen kräftigen Druck auf den Schädel fest miteinander verbunden.
Ästhetischer Gesamteindruck: Playmobil-Figuren als Kunstwerke anerkannt
Das Landgericht Nürnberg-Fürth hat in einem Urteil vom 28. Oktober 1994 entschieden, dass Playmobil-Figuren als „Werke der angewandten Kunst“ urheberrechtlich geschützt sind, da sie eine „künstlerische Individualität“ aufweisen. Das ist ein interessanter Fakt.
Die Grundfigur der Playmobil-Figuren ist dabei keine naturalistische Darstellung eines Menschen, sondern eine Abstraktion, die aus verschiedenen Merkmalen zusammengesetzt wurde. Dadurch wurde eine Figur geschaffen, die trotz der Reduzierung auf wesentliche Elemente noch natürlich wirkt.
Der Schöpfer der Playmobil-Figuren hat es geschafft, Modelle zu kreieren, die unter Verwendung technischer und bereits bekannter Kombinationselemente einen ästhetischen Gesamteindruck erzeugen, der bisher nicht vorhanden war.
Größe und Maßstab der Playmobil-Figuren
Playmobil-Figuren und -Sets sind bekannt für ihre charakteristische Größe von 7,5 cm. Dies entspricht einer Modellbau-Nenngröße von 2 und einem Maßstab von 1:22,5. Der Maßstab bezieht sich auf die Verkleinerung von realen Objekten oder Landschaften in einem Modell. Da der Maßstab von Playmobil bei 1:22,5 liegt, bedeutet dies, dass jedes Playmobil-Objekt 22,5-mal kleiner ist als das entsprechende reale Objekt. Dieser Maßstab ist auch mit der Modellbahn-Spur IIm (G) kompatibel, was die Verwendung von Playmobil-Figuren und -Sets in Modelllandschaften und -zügen ermöglicht.
Spielwelten im Großformat: Der Playmobil FunPark (Freizeitpark)
Der erste Playmobil FunPark wurde 1991 in Zirndorf, Deutschland eröffnet, wo sich auch das Playmobil-Werk und die Unternehmenszentrale von Playmobil befinden. Seitdem hat sich der Park stetig weiterentwickelt und sein Außenbereich wurde seit dem Jahr 2000 kontinuierlich vergrößert.
Zusätzlich zum FunPark in Zirndorf wurden weitere Playmobil FunParks in Paris, Malta, Athen und Palm Beach eröffnet. Allerdings wurde ein FunPark in Orlando im Januar 2007 geschlossen.Obwohl die meisten Bereiche im PLAYMOBIL-FunPark auf Kinder im Alter von 3 bis 10 Jahren ausgerichtet sind, bietet der AktivPark auch Sport und Spaß für alle Altersgruppen, von den Kleinsten bis zu den Großen.
Ein Tag voller Abenteuer im Playmobil-FunPark beinhaltet das Entern eines Piratenschiffs, das Erobern der verwinkelten Ritterburg oder das Fangen von Räubern mit den schnellen GoKarts der Polizeistation. Im Feenland wird es märchenhaft mit Einhörnern und wer an heißen Tagen eine Abkühlung sucht, findet sie im neu eröffneten Königreich der Meerjungfrauen mit seiner farbenfrohen Korallenwelt und an den Wasserspielplätzen.
Getreu dem Motto „SPIELEN – BEWEGEN – ERLEBEN“ können sich Kinder im PLAYMOBIL-FunPark austoben und selbst aktiv sein. Auf insgesamt 90.000 m² laden zahlreiche PLAYMOBIL-Spielwelten im Großformat zu unbegrenztem Spiel- und Kletterspaß ein.
Neue Themenwelten durch Lizenzierung und Anpassung an mediale Trends
Anders als Lego gab es bei Playmobil lange Zeit bewusst keine lizenzierten Merchandising-Produkte, sondern spezielle markenorientierte Sets, wie beispielsweise Eisenbahn-Kesselwagen oder Tankstellen mit Shell und Esso Logo oder den Drehschemelwagen mit MAN Aufdruck. Seit 2015 gibt es aber auch eine Nachbildung des Porsche 991 Carrera S als reguläres Set sowie exklusive Sets in Zusammenarbeit mit dem ADAC oder dem Technischen Hilfswerk in der Vergangenheit.
Auch die zahlreichen Playmobil-Rennwagen im Formel-1-Design sind mit echten Werbemarken bedruckt.
Erst 2016 gab Playmobil eine Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Figurenhersteller Funko bekannt und es entstanden lizenzierte Sammlerfiguren u.a. von den „Teenage Mutant Hero Turtles“ und zu weiteren Filmen und Serien. Diese Figuren haben jedoch einen anderen Maßstab. Ebenfalls 2016 angekündigt und bei der Nürnberger Spielwarenmesse 2017 erstmals vorgestellt wurden lizenzierte Themenwelten zu Drachenzähmen leicht gemacht und den Ghostbusters.
Im August 2023 wird Playmobil den Magnum P.I. Ferrari 308 GTS Quattrovalvole als neues Produkt auf den Markt bringen. Bereits im Jahr 2021 wurden einige Sets zum Thema „Zurück in die Zukunft“ veröffentlicht.
Playmobil hat versucht, neutral medialen Trends zu folgen, weshalb die Western-Welt und Zirkus-Welt seit 2009 nicht mehr im Programm sind. Die Welt der Piraten hingegen erlebte durch die Fluch-der-Karibik-Reihe einen Aufschwung und es wurden sogar Geisterpiraten-Sets angeboten. Die Wiederentdeckung der Dinosaurier war Filmen wie Jurassic Park geschuldet.
Insgesamt bleibt Playmobil bei seiner eigenen Identität und hat lange Zeit darauf verzichtet, sich von Filmen oder Serien inspirieren zu lassen. Die Marke bleibt somit ein Synonym für unabhängige, kreative und imaginative Spielwelten.