Zum 175. Firmen-Jubiläum seit der Gründung von Siemens ist eine Playmobil-Sonderedition 71247 mit den Figuren Werner von Siemens und dem Feinmechaniker Johann Georg Halske erschienen.
Es waren zwei ungleiche, aber kongeniale Partner, die zu Lebzeiten Technik- und Industriegeschichte schreiben. Nun wird ihnen in Form einer Playmobil Figur ein Denkmal gesetzt.
Telegraphen Bau-Anstalt von Siemens & Halske
Am 12. Oktober 1847 hat Siemens in einem Berliner Hinterhof in der Schöneberger Straße seinen Betrieb aufgenommen – als kleine Manufaktur von Zeigertelegrafen mit zehn Mitarbeitern.
Offiziell gegründet wurde das Unternehmen bereits am 1. Oktober 1847 von Werner von Siemens und dem Feinmechaniker Johann Georg Halske als die „Telegraphen Bau-Anstalt von Siemens & Halske“.
Playmobil Set 71247 – 175 Jahre Siemens
Mit einem Festakt im Schaltwerk in Berlin-Siemensstadt feierte Siemens am 12. Oktober 2022 seinen 175. Geburtstag und die Mitarbeiter konnten sich auf eine kleine Playmobil-Überraschung freuen.
Ein wirklich schönes Set mit schönen Figuren, die mir als Playmobil Western Fan besonders gut gefallen.
Das Set gibt es exklusiv im internen Mitarbeitershop von Siemens für 6,95€ zu kaufen. Es beinhaltet zwei Figuren, einen Schreibtisch, Werkzeuge samt Werkzeugkiste, Elektrischer Zeigertelegraf, ein kleine Informationsheft, einen Sticker und ein Wimpel mit dem Firmanlogo.
Elektrischer Zeigertelegraf
In 175 Jahren hat Siemens Industrie- und Technikgeschichte geschrieben und dabei den Alltag der Menschen weltweit verändert. Eine seiner wichtigsten Innovationen gelang Werner von Siemens im Jahr 1847 mit der Konstruktion des Zeigertelegrafen, das erste Produkt des künftigen Weltkonzerns.
Das Gerät ermöglichte es, störungsfrei und relativ einfach Nachrichten in Form von elektrischen Signalen über große Entfernungen zu übertragen. Die Welt befand sich inmitten der ersten industriellen Revolution durch die Elektrifizierung.
Verbesserungen am Zeigertelegrafen trugen entscheidend dazu bei, die Kommunikation zu revolutionieren und damit die Grundlagen für die spätere Globalisierung der Wirtschaft zu legen.
Diese Technologie war für das 19. Jahrhundert etwa mit dem Internet für unser Zeitalter vergleichbar. Auch an der Western Station in Colorado Springs gab es die Möglichkeit, Nachrichten per Telegraphen zu verschicken.
Damit konnten Nachrichten über große Entfernungen wesentlich schneller und zuverlässiger elektronisch übermittelt werden: Es ist der Beginn der Vernetzung der Welt.
„Meine Sache steht jetzt so: Ich habe mit dem Mechanikus Halske definitiv die Anlage einer Fabrik beschlossen. Wir wollen vorläufig nur Telegraphen, Läutewerke für Eisenbahnen und Drahtisolierungen machen. Es fehlt eine solche Anstalt bisher gänzlich, wir sind daher ohne Konkurrenz und außerdem durch mein Patent und meinen schon ziemlich bedeutenden Einfluss geschützt.“
Werner von Siemens
Auf dem Weg zum Weltkonzern
Noch wegweisender war Werner von Siemens Erfindung der Dynamomaschine 1866. Der schreibmaschinengroße Kasten konnte erstmals auf wirtschaftliche Weise mechanische Energie in Strom umwandeln und leitete damit das Zeitalter der Elektrizität ein.
Die Erfolgsgeschichte von Siemens beginnt im Jahre 1868 mit dem ersten Megaprojekt – dem Bau der Indo-Europäischen Telegraphenlinie. Dafür mussten rund 70.000 Telegrafenmasten über Tausende von Kilometern aufgestellt werden.
Ein Telegramm von London nach Kalkutta konnte in nur 28 Minuten gesendet werden. Zuvor dauerte es noch viele Tage. Die Telegraphenlinie verlief durch mehrere Länder. Das ist eine bemerkenswerte Leistung, wenn man den damaligen Stand der Technik und die gefährlichen Arbeitsbedingungen bedenkt.
Halske zog sich im Jahr 1867 aus dem Unternehmen zurück. Dem passionierten Handwerker war der zunehmend auf Effizienz und Expansion getrimmte Betrieb fremd geworden. Der Name „Halske“ blieb der Firma aber noch lange erhalten: Er entfiel erst 1966 mit der Gründung der Siemens AG.