Kaisers Napoleon Bonaparte verbrachte als Gefangener der britischen Regierung die letzten fünfeinhalb Jahre seines Lebens auf der Felsen-Insel Sankt Helena in der Einöde des Südatlantiks. Er starb schließlich am 5. Mai 1821.
200 Jahre später wird der französische Kaiser in die Playmobil-Welt aufgenommen.
Playmobil hat eine 7,5 cm große Figur von Napoleon Bonaparte veröffentlicht, dem berühmten französischen Feldherrn und Kaiser. Die Figur zeigt ihn in Uniform mit seinem Zweispitz auf seinem treuen Pferd Vizir.
Die Napoleon Sonderfigur 70679 von Playmobil ist inspiriert von François Pascal Simon Gérards (1770-1837) berühmten Gemälde „Napoleon bei der Schlacht von Austerlitz“.
Napoleons Wahrnehmung in Europa
Die Wahrnehmung Napoleons in Europa änderte sich im Laufe der Zeit und die Zuschreibung seiner historischen Bedeutung hängt oft vom Standpunkt des Betrachters ab. Als Napoleon Bonaparte sich 1804 selbst zum Kaiser krönte, zerriss Ludwig van Beethoven seine Widmung der 3. Symphonie „Eroica“. Beethoven hatte diese Symphonie ursprünglich in Anlehnung an den erfolgreichen französischen Revolutionsgeneral komponiert.
Das Ereignis mit Beethoven und Napoleon symbolisiert in gewisser Weise die Veränderung in der Wahrnehmung Napoleons in Europa: von einem Helden der politisch Liberalen und Egalitären hin zu einem Eroberer und Tyrannen. Dennoch bleibt unbestritten, dass Napoleon als Staatsmann seiner Zeit das post-absolutistische Europa wie kein anderer prägte.
Die Französische Nationalbibliothek hat herausgefunden, dass in Frankreich jährlich etwa 30 Bücher über Napoleon veröffentlicht werden, was ihn nach Jesus Christus zum am meisten behandelten historischen Thema in der Literatur macht.
Man kann keinen Eierkuchen backen, ohne ein paar Eier zu zerschlagen.
Napoleon
Napoleon wurde bereits von seinen Zeitgenossen mit Superlativen überhäuft. Johann Wolfgang von Goethe, der ebenfalls als Figur in der Playmobil-Welt zu finden ist, nannte ihn „Kompendium der Welt“, während Hegel ihn als „Weltgeist zu Pferde“ bezeichnete. Seine Feinde, wie Ernst Moritz Arndt, beurteilten ihn jedoch ähnlich maßlos und nannten ihn „den ältesten Sohn Satans“.
Deutschland sieht Napoleon heute als Reformer
In Deutschland hat sich das Bild von Napoleon im Laufe der Zeit gewandelt. Nicht mehr seine Rolle als Eroberer, der Preußen gequält hat, steht im Vordergrund, sondern vielmehr seine Rolle als großer Reformer, der fortschrittliche Gesetze brachte, wo immer er auftrat. Dank seiner Neuordnung erfuhr Deutschland einen erheblichen Schub in der Modernisierung.
Die anhaltende Faszination für Napoleon lässt sich letztendlich weniger durch die Summe seiner Taten erklären, sondern vielmehr durch die Kunst seines Lebens. Sein Scheitern und seine Verbannung aus der Macht verliehen seinem Lebensweg die Kraft eines Gleichnisses, das uns heute von den Möglichkeiten und Grenzen des Menschseins berichtet.
Kaiser Napoleon Bonaparte 70679
Fast zwei Jahrzehnte lang hatte Napoleon die Welt in Atem gehalten.
Dank seines militärischen Talents konnte Napoleon während der Französischen Revolution schnell in der Armee aufsteigen. Er diente zunächst als General der französischen Republik und führte den Revolutionskrieg bis nach Oberitalien und Ägypten. Später kam er durch einen Staatsstreich an die Macht.
Nach seiner Krönung zum Kaiser am 2. Dezember 1804 in der Kathedrale Notre Dame de Paris setzte Napoleon seine Expansionspolitik fort und eroberte große Teile Europas. Im Jahr 1812 griff er Russland an, aber seine Armee wurde aufgrund von Kälte, Hunger und russischen Angriffen dezimiert.
Während seiner Herrschaft hatte Napoleon nacheinander mehrere Länder und Staaten erobert, darunter Österreich, Preußen und Spanien. Sein Expansionsdrang erreichte seinen Höhepunkt, als französisches Staatsgebiet entlang der Nordsee bis nach Hamburg reichte. Es wird geschätzt, dass zwischen zweieinhalb und sechs Millionen Menschen in den Kriegen Napoleons ihr Leben verloren haben.
Nach dem Fiasko des Russland-Feldzugs hatte ihn Österreichs Staatskanzler Klemens von Metternich in einer neunstündigen Unterredung zum Frieden gedrängt. Die Antwort: „Ich bin im Felde groß gezogen worden, und ein Mann wie ich, den kümmert es einen Dreck, ob eine Million Mann zugrunde geht.“
Napoleon Bonaparte: Ein Kurz-Steckbrief
- Name: Napoleon Bonaparte, eigentlich Napoleone Buonaparte
- Lebensdaten: 15. August 1769 bis 5. Mai 1821
- Berufung: Bekannt als Kaiser, Kriegsherr und Eroberer
Nachdem Napoleon im Frühjahr 1814 vor den verbündeten Briten, Russen, Österreichern und Preußen kapitulieren musste, planten die Sieger ursprünglich, ihm ein mildes Schicksal zu gewähren. Er durfte den Titel Kaiser behalten und wurde erlaubt, die Insel Elba vor der toskanischen Küste als souveränes Fürstentum zu regieren. Jedoch verbrachte er dort weniger als ein Jahr, bevor er zurückkehrte. Er hielt es jedoch kein Jahr lang dort aus.
In Frankreich versuchte Napoleon erneut die Macht zu ergreifen. Der Versuch scheiterte im Juni 1815 und diesmal sollte es nach dem Willen der Alliierten die letzte Chance gewesen sein. Ein Berater des russischen Zaren notierte: „Europa wird nicht sicher sein, als bis zwischen ihm und diesem Mann der Ozean liegt.“
Napoleon wirde 1815 in der Schlacht bei Waterloo endgültig besiegt. Er wurde schließlich nach St. Helena im Südatlantik verbannt, wo er 1821 starb.
Wichtige Errungenschaften Napoleon
Napoleon Bonaparte hat viele wichtige Errungenschaften in seiner Regierungszeit erreicht. Hier sind einige seiner bemerkenswertesten Leistungen:
- Kodifizierung des französischen Rechts: Napoleon führte das französische Rechtssystem in eine einheitliche Kodifizierung, die als Code Napoléon bekannt wurde. Dieses Gesetzbuch gilt bis heute als grundlegende Basis für viele Rechtssysteme weltweit.
- Modernisierung des Bildungssystems: Napoleon hat das Bildungssystem in Frankreich reformiert und ausgebaut, indem er neue Schulen eröffnete und die Universitäten modernisierte.
- Errungenschaften im Bereich der Infrastruktur: Napoleon unterstützte den Ausbau des Straßennetzes, den Bau von Brücken und den Ausbau von Häfen. Er wollte damit den Handel und den Warenverkehr fördern.
- Wirtschaftsreformen: Napoleon führte Reformen ein, um die Wirtschaft zu modernisieren und den Handel zu liberalisieren. Er gründete die Banque de France und führte eine einheitliche Währung ein.
- Errungenschaften im militärischen Bereich: Napoleon war ein erfolgreicher Militärstratege und führte Frankreich zu zahlreichen militärischen Siegen. Er reformierte auch das französische Militär, indem er die Wehrpflicht einführte und das Konzept der Nation in Waffen propagierte.
Diese Errungenschaften haben nicht nur Frankreich, sondern auch Europa und die Welt beeinflusst und das Vorbild der Playmobil Napoleon Figur als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der Geschichte etabliert.
Schiller, Goethe & Napoleon
Schiller, Goethe und Napoleon hatten in gewisser Weise eine Verbindung zueinander.
Schiller und Goethe waren enge Freunde und Kollegen in der Weimarer Klassik. Sie beeinflussten sich gegenseitig in ihren literarischen Werken und diskutierten auch über politische und philosophische Themen. Schiller schrieb sogar eine Tragödie mit dem Titel „Die Verschwörung des Fiesco zu Genua“, die von einem Versuch handelt, die Macht von Genua zurückzugewinnen – ein Thema, das Goethe und Schiller mit der Französischen Revolution in Verbindung brachten.
Napoleon, als Anführer der Französischen Revolution, hatte eine große Auswirkung auf Europa und damit auch auf Johann Christoph Friedrich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe. Schiller hatte einst die Revolution begrüßt, wandte sich jedoch später von ihren extremistischen Tendenzen ab und kritisierte die imperialistischen Ambitionen Napoleons. Goethe hingegen war von Napoleon fasziniert und traf ihn sogar persönlich.
Dennoch beeinflusste Napoleon auch Goethes Werk, wie etwa in seinem Werk „Faust II„, in dem Napoleon als eine Art künstlerisches Motiv vorkommt.
Insgesamt lässt sich sagen, dass Schiller, Goethe und Napoleon in unterschiedlicher Weise miteinander verbunden waren und ihre Beziehung durch ihre literarischen und politischen Interessen geprägt war.